Namibia 2008

Namibia (Deutsch Südwest Afrika)

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Reisebericht

Die ehemalige deutsche Kolonie Deutsch Südwest Afrika, das heutige Namibia ist ein Land das neben einer sensationellen Landschaft, über eine artenreiche Tierwelt und freundliche aufgeschlossene Einwohner verfügt. Namibia ist ca. doppelt so groß wie Deutschland, wird aber nur von ca. 2 Millionen Einwohnern bevölkert. Hierunter ist eine weiße Minderheit von rund 5% der Bevölkerung. Die restliche Bevölkerung teilt sich in 13 verschiedene Stämme auf. Die bekanntesten sind die Hereros, die Ovambos und die Ovahimba.

Die Währung ist der namibische Dollar. Man kann in Namibia günstig Essen und Trinken (Bier 10 $ = 1€, Steak 60-70 $ = 6-7 €) und auch die Übernachtungen belaufen sich auf einem vernünftigen Preisniveau.

Dieser kleine Vorspann muss ausreichen um nicht vom wesentlichen Thema abzulenken. Joe und ich haben uns entschlossen das riesige Land mit dem Motorrad zu bereisen. Aufgrund unserer begrenzten zeitlichen Möglichkeiten haben wir uns für eine geführte Motorradtour entschieden. Es bietet den Vorteil sich um nichts kümmern zu müssen, sondern das Land in vollen Zügen zu genießen. Als Anbieter haben wir uns Afrika Motions Tour ausgewählt. Der Eigentümer Werner Schulz hat seinen Sitz direkt in Windhuk und spricht wie viele andere Namibier hervorragend Deutsch.

Unsere Reise startete am 26.01.08 vom Flughafen Frankfurt aus. Am Sonntag Morgen erreichten wir nach einem 10-stündigen Flug Windhoek, die Hauptstadt Namibias. Dort lernten wir den dritten Tourteilnehmer Felix kennen. Wir wurden am Flughafen von unseren Tourguides Jossie und Andre empfangen die uns zu unserem Hotel brachten, da die eigentliche Tour erst am Montag startete. Nachmittags haben wir eine kleine Runde durch Windhoek mit den Bikes gedreht und das erste namibische Essen bestellt. Oryx-Steak ist eine wirkliche Delikatesse.

Abends waren wir im berühmtesten afrikanischen Pub „Joes Bier Bar“. Die Kneipe muss man wirklich gesehen haben. Neben afrikanischem Bier (Windhoek Lager) haben wir auch die ersten einheimischen Schnäpse getestet.

Am Montag Morgen startete die Tour Richtung Omaruru. Wir haben auf Hilkes Farm unsere erste Nacht im Zelt verbracht und konnten dort die Gastfreundschaft von Hilke und deren Eltern genießen. Nachdem die Namibier eine Vorlieb für Fleisch haben, gab es beim Barbecue wieder Wild und dazu ein paar kalte Bier. Der 2. Tag der Tour führte uns über Teerstraßen und Schotterpisten zum Etosha Nationalpark um die artenreiche Tierwelt zu beobachten. Aufgrund des nächtlichen Regens hatten das Wild allerdings keine Lust zum Touristenwasserloch zu kommen. Auf der am Tag darauf folgendenSafari haben wir neben Oryx, Wildebeest, Zebras, Hartebeest und Giraffen auch noch Hunderte von Springböcken, Schakale und allerlei Kleingetier gesehen. Von den „Big Five“ war jedoch leider nichts zu sehen. Der Abend wurde bei Barbecue (T-Bone-Steaks), Bier und Habli ausgiebig zum Ausbau der Sprachkenntnisse genutzt. Wir nutzten alle Möglichkeiten um Africaans zu lernen und unsere Guides lernten die wichtigsten deutschen Sätze.

Über Schotter- und Sandpisten ging es dann zum höchsten Berg Namibias, dem Brandberg. Die Landschaft Namibias ist unbeschreiblich. Der Wechsel zwischen Wüste, Buschland und Bergen war immer wieder faszinierend. Auf dem Zeltplatz lernten wir Carlos kennen. Carlos ist eine Meerkatze und das Maskottchen des Camps. Carlos war neugieriger als eine Frau und hat alles durchstöbert.

Das nächste Ziel, die Spitzkoppe gehört mit zu den schönsten Plätzen Namibias. Wir haben nach einer Bergbesteigung uns das Bier und das Abendessen redlich verdient. Die Nacht unter dem afrikanischen Sternenhimmel war genial. Kaum Moskitos, wenig Schlangen, Eidechsen und Skorpione. Allgemein muss man sagen, dass es kaum Probleme mit Schlangen, Skorpionen und Moskistos gibt, dennoch ist es ratsam immer Schuhe anzuhaben. Wirklich lästig sind die riesigen Dornen, die uns auf der Tour auch immer wieder Probleme machten, da sie auch Motorradreifen und Autoreifen durchbohren.

Jossie und Andree sind hervorragende Guides und super Köche. Mit Abnehmen im Urlaub war es nichts.

Auf dem Weg zum Khan River hat sich Felix bei einem Sturz leider die Schulter verletzt und wir mussten den Tourplan ändern um nach Swakopmund zu fahren und Felix ins Hospital bringen. Swakopmund ist ein schönes kleines Küstenstädtchen in dem die meisten Bewohner deutsch sprechen. Wir nutzten unsere Zwangspause zum Bummeln und einem Bad im Atlantik. Nachdem Felix durch die namibischen Ärzte sehr gut versorgt war, haben wir seinen Sturz ausgiebig am Abend gefeiert. Der 2. Tag in Swakop gehörte dem Atlantik, dem Strand und leider nur ein wenig den Dünen. Am Vormittag führen wir noch die an das fahrerische Können anspruchsvollste Strecke. Wir fuhren im derzeit trockenen Flussbett den Kahn-River hoch. Geniales Gelände und traumhafte Kulisse. Es war aber auch affenheiß. Abends wurden im Tiger Reef die Einheimischen Shots getestet. Neben dem Four by Four, dem B52, dem Blow Job, der Womens Revenge haben wir auch den Jumping Jesus getestet. Das ist nur für harte Jungs. Mit leichtem Kopfweh ging es auf die längste und abwechslungsreichste Strecke von Swakopmund zurück nach Elisenheim, einer wirklich empfehlenswerten Gästefarm in der Nähe Windhoeks. Die Strcke führte uns durch die öde Namibwüste, das Hochland, vorbei an riesigen Farmen und menschenleeren Gegenden Der letzte Tag gehörte Windhoek zum Shoppen und relaxen. Unser letzter Ausgang mit Andree und Jossie führte uns in das Kiepies einer Burenkneipe und in die Zanzi-Bar. Beides sind Kneipen in denen nur die Einheimischen verkehren.

Alles in Allem sind wir rund 1800 km in den 8 Tagen gefahren, teils Asphalt, teils Schotter- und Sandpisten. Abends hatten wir immer die Gelegenheit noch auf eigene Faust das Gelände zu erkunden. Der große Vorteil der Tour ist das Begleitfahrzeug, das die ganze Ausrüstung, die Verpflegung und auch die Ersatzteile transportierte. Bilanz an Schäden: 4 platte Motorradreifen, 3 platte Autoreifen, eine abgefallene Motorradelektrik, ein Kickstarter und 2 Bremshebel, sowie ein Kupplungszug.

Die Aufzählung hat jedoch nichts mit dem Zustand der Bikes zu tun. Die Motorräder waren absolut ok und wurden entsprechend belastet. Wir können Afrika Motion Tours weiterempfehlen.

Als Fazit der Reise kann man sagen, dass wir eine super Tour, bei bestem Wetter, hervorragendem Essen, guter Betreuung durch unsere Guides hatten. Zudem haben wir Freunde in Namibia gewonnen, die wir auf jeden Fall wieder besuchen werden. Ich kann Namibia als Reiseland nur empfehlen.

 

Namibia 2008